Aus der Praxis für die Praxis
Im Laufe meiner Jahre als Gymnasiallehrerin musste ich schon manches Mal die Note ‘ungenügend’ wegen Schummelei verteilen: Einige Schüler haben sich beim Herausholen oder Lesen Ihres Spickzettels leider sehr auffällig verhalten.
Schade eigentlich, denn die Grund-Idee des Spickzettels ist immer noch genial:
Bei einem Schummelzettel geht es darum, den Lernstoff auf möglichst engem Raum zusammenzufassen, sodass das Wesentliche enthalten ist.
Setzt sich ein Schüler hin, um einen Spickzettel zu schreiben, muss er folgendes leisten:
# das Wesentliche einer Lerneinheit erfassen
Durchlesen ist meist der erste Schritt auf dem Weg, das Lernthema zu erfassen.
Danach erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff.
# entscheiden: Worum geht es wirklich?
Der Schüler muss entscheiden, was wichtig ist bzw. was weggelassen werden kann.
# die gewonnenen Erkenntnisse in eigenen Worten formulieren
Das ist der schwierigste Schritt; hier beweist der Schüler, dass er das Lernthema verstanden hat.
Ein Schüler, der einen Spickzettel schreibt, hat sich also bereits sehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt.
Lernstoff, der auf diese Weise erarbeitet wurde, bleibt viel länger im Gedächtnis als dies z.B. beim reinen Durchlesen eines Hefteintrags der Fall wäre.
Außerdem kann der Spickzettel auch nach dem Schreiben der Arbeit aufbewahrt werden. Wenn der Schüler auf die Rückseite des Zettels eine Frage schreibt, kann er den Spickzettel immer wieder zum Abfragen verwenden; die Zusammenfassung des Themas befindet sich gleich auf der Vorderseite.
Eine Bitte:
Den geschriebenen Spickzettel in der Prüfung gut verstauen bzw. zu Hause lassen, damit der Verdacht der Schummelei erst gar nicht aufkommen kann.